Vom 23. bis 25. Oktober führten Prof. Matthias Huber und Niklas Denter (wissenschaftlicher Mitarbeiter; beide Institut für neue Energie-Systeme, InES der THI) einen produktiven Austausch mit der Lorica Energiesysteme GmbH & Co. KG. Die Firma Lorica ist als mittelständisches Familienunternehmen in der Projektierung von Windkraftanlagen aktiv und wurde 2002 von Herrn Dr. Bernd Panzer und Herrn Dipl. Ing. agr. Siegfried Panzer gegründet.
Bislang fokussierte sich Lorica vor allem auf die Stromerzeugung aus Windkraftanlagen. Diese profitieren derzeit von der EEG-Förderung, die auch bei niedrigen oder negativen Strompreisen greift. Ab dem Jahr 2025 wird die Förderung bei negativen Strompreisen nicht mehr gewährt, und nach Angaben des Bundesministeriums der Finanzen soll die EEG-Förderung langfristig vollständig auslaufen.
Vor diesem Hintergrund gewinnt die Sektorkopplung von Strom- und Wärmesystemen zunehmend an Bedeutung. Durch den Einsatz von Power-to-Heat-Technologien kann Strom bei niedrigen Preisen effizient in Wärme umgewandelt werden, während bei hohen Strompreisen weiterhin der Stromverkauf im Fokus steht.
Im Rahmen des Kooperationsprojektes zwischen Lorica und dem InES unterstützen Prof. Matthias Huber und Niklas Denter die Planung eines regenerativen Wärmenetzes für drei Dörfer in Schleswig-Holstein. Hauptfokus ist es, die wirtschaftlich optimale Kombination von Erzeugungstechnologien zu identifizieren, die sowohl die lokalen Gegebenheiten als auch die Potenziale der Sektorkopplung berücksichtigt und somit das Gesamtsystem optimiert.
Bei ihrem Besuch in Schleswig-Holstein haben Prof. Matthias Huber und Niklas Denter gemeinsam mit Lorica mögliche Standorte für die Energieerzeugungsanlagen untersucht. Zudem besichtigten sie die Dörfer, die an das zukünftige Wärmenetz angeschlossen werden sollen, um sich einen Eindruck von Baujahr und Renovierungszustand der Gebäude zu verschaffen. Dieser Austausch vor Ort bildete die Grundlage für weitere Planungsarbeiten.